Leishmaniose

Übertragung

Zur Übertragung von Leishmaniose bedarf es einen Vektor, welcher im Falle der Leishmaniose die Sandmücke, auch Schmetterlingsmücke genannt, ist. Diese überträgt beim Saugakt die Erreger auf den Hund. Eine direkte Übertragung von Hund zu Hund oder Hund zu Mensch erfolgt immer über einen entsprechenden Stich. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung durch eine Schmierinfektion mit erregerhaltigem Sekret von einer offenen Wunde in die andere ist, wurde noch nicht ausreichend analysiert.

Die Inkubationszeit beträgt bis zu mehreren Jahren.

Erreger

Die Erreger der Leishmaniose sind Parasiten, die sogenannten „Leishmania Infantum“.  Der Parasit breitet sich beim Hund in den Zellen von Leber, Milz und Knochenmark in den weißen Blutkörperchen aus und schädigt auf diese Weise nachhaltig das Immunsystem des Wirten.

Symptome

Bei der Leishmaniose erfolgt in den meisten Fällen eine stumme Infektionen, sodass die Hunde den Erreger zwar in sich tragen, jedoch nicht erkranken. Man unterscheidet zwischen der viszeralen und kutanen Form der Leishmaniose. Die viszerale Form befällt innere Organe, wie Nieren, Milz, Leber und Darm. Zusätzlich machen sich weitere Symptome wie Müdigkeit, Fieber und Durchfälle bemerkbar. Ohne Behandlung innerhalb eines Jahres  führt diese Form der Leishmaniose zum Tod des Hundes. Die kutane Form der Leishmaniose dagegen macht sich durch haarlosen, schuppige und gerötete Stellen, die sich besonders in Form der sogenannten “Leishmaniose-Brille“ um die Augen, am Nasenrücken und den Ohrenspitzen bilden. Ferner machen sich weitere Symptome wie Schwellungen an Gelenken, Bewegungseinschränkung und überdurchschnittliches Krallenwachstum bemerkbar. Bleibt der Befall längere Zeit unbemerkt, breitet sich der Parasit auf weitere Teile des Körpers aus. Bei jeder Form ist es wichtig, die Infektion so früh wie möglich zu entdecken, um die Ausbreitung so gut möglich einzuschränken und dem Hund ein beschwerdefreies Leben bieten zu können.

Die Parasitenbefall kann anhand einer Blutuntersuchung festgestellt werden. Der Leishmaniose-Titer-Test ist dabei die gängigste Methode. 

Therapie

Es gibt im Allgemeinen zwei Arten von Medikamenten für die Behandlung. Die erste ist Allopurinol; das sind preiswerte Tabletten aus der Humanmedizin. Die Hunde, die positiv auf die Krankheit getestet wurden, sollten in der Regel sofort mit Allopurinol beginnen und nach einiger Zeit zeigt diese Therapie erste Ergebnisse, welche i.d. Regel mit einem erhöhten Energieniveau des Hundes und einem Abklingen der Symptome zusammenhängen. Die Behandlung mit Allopurinol kann ein paar Monate und bis zu Jahren dauern oder bis der Tierarzt entscheidet, dass der Parasit in eine passive Ruhephase übergegangen ist, wobei er sich hierauf auf die aktuellen Blutwerte des Hundes stützt. Allopurinol kann erneut verschrieben werden, falls die Krankheit erneut ausbricht. Die Nebenwirkungen des Medikamentes sind die Bildung von Kristallen in den Nieren, weshalb parallel zu Allopurinol  purinarmes Futter gegeben werden soll.

Wird von einem erfahrenen Tierarzt festgestellt, dass es sich um eine aktive Phase der Leishmaniose handelt, kommt es zur Behandlungen mit Milteforan und Glucantime, wobei beide Medikamente müssen nach Rücksprache mit dem Tierarzt verabreicht werden. Für die Glucantime-Injektion ist ebenfalls eine tierärztliche Beobachtung mit regelmäßigen Blutuntersuchungen der Nieren während des Therapie erforderlich; diese dauert normalerweise 30 Tage. Milteforan ist eine Flüssigkeit, die oral über einen Zeitraum von 28 Tagen verabreicht wird und sicher für die Nieren ist. In beiden Fällen / für beide Therapien ist ein sachkundiger Tierarzt absolut unabdingbar und wir als Verein, die erhebliche Erfahrung mit diesem Parasiten haben, stehen immer für jegliche Ratschläge während des gesamten Prozesses zur Verfügung.

Mit einem Stigma Schluss machen

Hunde mit Leishmaniose können ein gutes, langes und glückliches Leben haben. Die Annahme, dass alle Hunde, die positiv auf Leishmaniose sind viel leiden müssen und ihr Leben kürzer ist, als im Durchschnitt, ist eine zu große Verallgemeinerung. Ob die Hunde, in deren Organismus der Parasit der Leishmaniose durch eine Sandmücke eingedrungen ist, Symptome entwickelt und die Parasiten letztendlich aktiv werden, hängt hauptsächlich von ihrem Immunsystem ab. Regelmäßige Tests und ein frühzeitiges Erkennen sind sehr hilfreich, um auf die Existenz und den Fortschritt der Krankheit zu schließen. In vielen Fällen bricht die Krankheit trotz Existenz nicht aus und mit einer gründlichen Recherche über die Krankheit selbst, durch den Kontakt mit Vereinen und Tierärzten, welche mit der Krankheit vertraut sind, können die Hunde ein völlig normales, glückliches und gesundes Leben führen.

Hund - Mensch Übertragung

Die Leishmaniose ist eine Zoonose, sie benötigt einen Vektor (Sandmücke), um sich von Wirt zu Wirt auszubreiten. Eine direkte Übertragung der Leishmaniose vom Hund auf den Menschen oder vom Hund auf den Hund durch Blut und Speichel ist nur theoretisch möglich, jedoch nicht wissenschaftlich bewiesen. Diese theoretische Möglichkeit wird allerdings von Tierärzten, die sich mit der Krankheit nicht so gut auskennen, oftmals missbraucht, falsch eingeschätzt und dient dazu, den Hundebesitzern unnötig Angst zu machen. Viele Experten zu diesem Thema sind der Meinung, dass eine Infektion mit der Leishmaniose nur durch die Sandmücke möglich ist. Der Vektor ist eine endemische Spezies und insofern kann dieser Parasit nur in den endemischen Ländern von einem Wirt übertragen werden, der keinen Schutz trägt.

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